Butterwasserkanal – Wilthen (Feuerlöschteich und Wehranlage)

Ingenieurbüro GIL GmbH Bautzen und Dresden

Auftraggeber

Stadt Wilthen

Vorhaben

Das als offenes Gewässer II. Ordnung durch Wilthen fließende „Butterwasser“ wird im Werksgelände der Wilthener Weinbrennerei in einem rechteckigen Kanal, gebaut in den 1930er Jahren, geführt und befindet sich über nahezu die gesamte Strecke unterhalb von Gebäuden und Gleisen. Der Rechteck-Kanal besteht aus örtlich hergestellten U-Profilen mit einer Abdeckung aus Plattenbalken. Die hydraulische Leistungsfähigkeit des Kanals wurde nachgewiesen, sodass die Sanierung des Kanals im bestehenden Bauwerk geplant werden konnte und eine Erneuerung mit Vergrößerung des Profils ausschied. Die statische Tragfähigkeit allerdings musste im Bereich der Plattenbalken ertüchtigt werden, denn die Bewehrung der Balken lag durch die starke Korrosion zum Teil frei.
Die Wände und Deckenbereiche des Kanals wurden mit Spritzbeton saniert. Das Sanierungsverfahren umfasste weiterhin den Einbau von Bewehrungskörben zwischen den Trägern der vorhandenen Deckenkonstruktion. Sie wurden mit Ankerstäben seitlich in den Kanalwänden eingebunden und mit Spritzbeton ausbetoniert. Die Wandflächen wurden mit einer 5 cm starken Spritzbetonschicht versehen. Der Sohlbereich inkl. Trockenrinne wurde mit einer ebenfalls bis zu 5 cm starken Schicht aus Zementmörtel geschlossen und oberflächig geglättet.
Vor dem Eintrittsbereich in den geschlossenen Kanal wurden das vorhandene Wehr und der Feuerlöschteich abgebrochen und der gesamte Bereich naturnah und einer kleinen Ufermauer neu gestaltet. Als Löschwasservorrat dient jetzt ein oberirdischer Löschwassertank. Die Funktionsweise ist auf die Steuerung der Löschwasseranlage innerhalb der Wilthener Weinbrennerei abgestimmt.

Umfang der Ingenieurleistungen

planungsbegleitende Vermessung; Objektplanung Sanierung Butterwasserkanal, Löschwasserbehälter und Ufermauer LPh 1-8 sowie LPh 8 mit Örtlicher Bauüberwachung, Tragwerkspklanung LPh 2 bis 6 (mit Partner), Bauvermessung; Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo)

Planung und Bauausführung

Juli 2013 bis Juli 2019

Bauvolumen

Sanierung Butterwasserkanal: ca. 287.000 €
Löschwasserbehälter:         ca. 425.000 €
Ufermauer:                   ca. 125.000 €

Fakten und Besonderheiten

Der Butterwasserkanal innerhalb des Werksgeländes hat eine Geometrie von 1,30 m Höhe innen und einer Breite innen von 2,50 m. Vor Beginn folgender Arbeiten wurden Trag- und Arbeitsgerüste, Fangedämme und Gewässerverrohrungen sowie eine Grundwasserabsenkung und -einleitung errichtet. Die Bewehrung musste eingebracht und vor Ort händisch montiert werden. Die Vorbereitung der Baustelle umfasste einen Hochwassermaßnahmeplan, der bei Hochwasser vorsah, die Baustelle zu fluten. Dieses Ereignis blieb aus, die Bauarbeiten konnten ohne Zwischenfall erfolgen. Für die Dauer der Bauzeit wurde der Kanalabschnitt des Gewässers abgesperrt und über den Umflutkanal „Mühlgraben“ geführt.
Um die Löschwasserversorgung während der Bauzeit aufrecht zu halten, wurde für die Dauer der Bauzeit der Löschwasserteich zur Baugrube des Behälters mittels Spundwand abgeriegelt. Das Holzwehr am Teichausgang blieb geschlossen. Damit stand im eingestauten Teil des Teiches die erforderliche Löschwassermenge zur Verfügung.